Mühlenhauptgebäude

Die Dölitzer Wassermühle ist von den ursprünglich drei Mühlen an der Mühlpleiße im Süden Leipzigs die letzte auch technisch weitestgehend erhaltene Mühle. Sie wurde 1540 erstmals urkundlich erwähnt, obwohl bereits Vorgängerbauten am Dölitzer Leinebach vermutet werden.
In den folgenden Jahrhunderten wurde die Mühle mehrfach um- und ausgebaut. Im Oktober 1813 in der Völkerschlacht bei Leipzig brannte die Mühle während der Kämpfe um das Dölitzer Torhaus fast vollständig ab.
Der heutige Bau wurde 1814 als zweigeschossiger Fachwerkbau in einem geschlossenen Vierseitenhof neu errichtet. Abgesehen vom Stillstand zwischen 1920 und 1950 diente die Dölitzer Wassermühle als Mahl-, Schrot- und Gewürzmühle bis zum Tod des letzten Müllers im Jahr 1974.

Mühle braucht Fenster
Unser Verein möchte möglichst viele Menschen für den Erhalt dieser letzten funktionierenden Wassermühle Leipzigs begeistern. Bevor es mit dem Innenausbau weiter gehen kann, müssen noch 35 neue, nach historischem Vorbild gefertigte Kreuzstock-Kastenfenster in das Gebäude eingesetzt werden. Das erste Fenster präsntierten wir zum Deutschen Mühlentag am 28.05.2012. Im Jahr 2014 konnten weitere Fenster für das Erdgeschoss mit Hilfe von Fördergeldern und privaten Spendern gefertigt werden.
Stück für Stück geht die Sanierung der 200-jährigen Dölitzer Wassermühle voran. Auch Dank engagierter Unternehmer aus der Region, die das Vorhaben unterstützen. Z.B. Peter Schouren, Geschäftsführer und Inhaber der Höning GmbH aus Jesewitz, hat seine Wahlheimat im Leipziger Ortsteil Dölitz gefunden. Regelmäßig besucht der Unternehmer auch die Feste in der Dölitzer Wassermühle, wie den Mühlentag jedes Jahr am Pfingstmontag. Als er vom Sanierungsprojekt der Fenster an dem historischen Gebäude hörte, war er gleich Feuer und Flamme, schließlich hat er beruflich seine Passion im Fensterbau gefunden. „Begeistert hat mich die Idee des Vereins, die 60 Fenster der Mühle nach historischem Vorbild zu bauen“, erzählt Peter Schouren. „Man kann noch heute viel von der alten Technik unserer Ahnen lernen“, weiß der Fachmann. Das Projekt des Vereins liegt ihm am Herzen und so entschloss er sich, zehn Fenster für sein Vorankommen zu spendieren, die von einem Leipziger Handwerker gefertigt werden.
Zur Finanzierung der denkmalgerechten Fenster suchen wir dennoch nach wie vor Fensterpaten. Wir möchten dafür Leipziger Firmen gewinnen und hoffen so auf eine finanzielle Unterstützung für den Kauf und Einbau der neuen Fenster.

Nächstes Bauvorhaben
Als nächste Bauabschnitte sind der Ausbau des südlichen Teils der Mühle mit dem ehemaligen Wohntrackt und der Fußboden für das zukünftige Mühlenmuseum vorgesehen. Der südliche Teil soll energetisch saniert werden.

Vorbereitende Arbeiten zum weiteren Innenausbau der Wassermühle
Von November 2011 bis Mai 2012 konnten wir mit Unterstützung des Jobcenters Leipzig über eine AGH in Entgeltvariante für drei Teilnehmer den weiteren Innenausbau vorbereiten. So wurde der komplette Fußboden im Erdgeschoss um 40 cm ausghehoben, ein altes Eisengerüst, das sich an der Flussseit befand, rückgebaut, alte Putzreste von den Wänden im Erdgeschoss entfernt und die ersten Lehmsteine in Handarbeit gefertigt. Wir danken dem Jobcenter für diese Unterstützung.

Neues Tragwerk
Von November 2010 bis Ende April 2011 wurde das Tragwerk des Mühlengebäudes durch eine lokale Zimmermannsfirma erneuert. So wurden marode Balken getauscht, Stahlträger eingezogen, neue Fundamente gebaut und für eine komplette Innenversteifung des Gebäudes gesorgt. Im Laufe der Zeit hatte das Tragwerk deutlich an Struktur verloren und eine Stabilisierung war dringend nötig geworden. Auch die Fassade am Südgiebel konnte erneuert werden. Das alles geschah mit Unterstützung durch das Jobcenter Leipzig mittels einer AGH in Entgeltvariante für 2 Teilnehmer und das städtische Amt für Bauordnung und Denkmalpflege. Nicht zu vergessen sind auch die vielen privaten Spenden, für die wir uns sehr herzlich bedanken.