Breunsdorfhaus

Ursprünglicher Standort
Bei dem so genannten „Breunsdorfhaus“ handelt es sich um eine ehemalige denkmalgeschützte Scheune aus dem Ort Breunsdorf, der 1999 dem vorrückenden Tagebau im Leipziger Südraum weichen musste. Breunsdorf war ein typisches Straßendorf, dessen Flur im 11. Jh. besiedelt wurde. Die zum Zeitpunkt der Devastierung vorhandene Bebauung setzte sich bis auf Ausnahmen aus Gebäuden des 18. und frühen 19. Jahrhunderts zusammen. Sie gaben durch ihr sichtbares Fachwerk dem Ort ein typisches Bild.

Das im Jahr 1830/31 gebaute Seitengebäude des Hofes Nr.17 gehörte zu einer der größten Hofanlagen in Breunsdorf. Einige Merkmale verweisen auf den gehobenen Stand des Hofes, unter anderem die Toreinfahrt, der Stall mit doppelreihigem Säulengang und Kreuzgewölbe, Tür‑ und Fensterlaibungen aus bearbeiteten Naturstein sowie das besagte Seitengebäude, welches durch seinen monumentalen optischen Eindruck und seinen Schaugiebel im Ortsbild, eine prägende Wirkung besaß. Die Fachwerkkonstruktion des Obergeschosses ist typisch für den Altenburger Raum.

Umsetzung des Gebäudes
Zunächst wurde das Gebäude genau aufgemessen und Schäden an der Holzkonstruktion erfasst. Ziel war es, sämtliche Teile des Fachwerks, des Dachstuhls und, soweit möglich, ganze Fachwerk-Innenwände mit ihren originalen Gefachfüllungen zu bergen. Nach genauer Erfassung und Markierung wurde das Fachwerk abgebaut und auf dem Gelände der Dölitzer Wassermühle eingelagert. Es standen somit fast sämtliche, für das ursprüngliche Erscheinungsbild bedeutsame, Bauteile zur Verfügung. Besonders erwähnenswert sind hierbei die als Schmuck dienenden Lehmritzmuster, die ein bedeutendes Zeugnis der damaligen ländlichen Baukultur liefern.

Auf- und Ausbau
Die Sanierung des Fachwerkes mit ca. 700 Balken begann 1996.  Ziel war es, soweit wie möglich, die alte Tradition von Holz- und Lehmbau wieder aufzunehmen. Bauphysikalische, baubiologische und denkmalpflegerische Gesichtspunkte bestimmten die Auswahl der Stoffe, die durch die veränderte Nutzung neu in das Gebäude eingetragen werden mussten. Die behutsame Sanierung des Holztragwerkes in traditioneller Technik dominierte und ist ein Beweis, dass ökologische Bauweisen und Denkmalpflege gut miteinander zu vereinbaren sind.

Die Ergänzung der Mühlenanlage durch ein Bauwerk, dass durch den Altenburger Raum geprägt ist, trägt in besonderem Maße zur architektonischen Bereicherung der Stadt Leipzig bei. Der Aufbau war im Jahr  2000 beendet.

Naturkindergarten „Wassermühle“ im Breunsdorfhaus
Das Breunsdorfhaus beherbergt seit Juli 2007 im Erdgeschoss einen Naturkindergarten. Der Träger ist die Fröbel gGmbH. Anfragen zum Kindergarten richten Sie bitte an die Fröbel gGmbH unter Tel.: 0341 / 942 00 45.

Breunsdorf Nr. 17

Breunsdorfhaus heute